Freud & Leid
Es ist unglaublich. Unsere Bande wird morgen bereits 5 Wochen alt. Wir haben eine unschöne Zeit hinter uns, mussten unser Aiko Eli die grosse Reise über die Regenbogenbrücke antreten lassen, was uns heute noch unheimlich fest schmerzt. Eli war eines unserer zwei Flaschenkinder. Sein Zustand ging immer etwas auf- und abwärts. Am 27. Dezember 2018 war dann ein dunkler Tag. Eli hatte eine Zwerchfellshernie und sein Magen nahm somit Platz im Brustkorb ein. Bei der Operation wurde die Hernie verschlossen, Magen- und Speiseröhre fixiert. Nach einer anfänglich erfolgreichen Notoperation ist er ein paar Stunden später zu Hause friedlich eingeschlafen. Eli wird immer ein Platz in unseren Herzen behalten, er war ein wunderbarer kleiner Kämpfer <3
Für die Besitzer von Eli haben wir innert kürzester Zeit ein neues Familienmitglied gefunden. Ein kleiner blauer Rüde aus Polen darf schon bald Eli’s Platz einnehmen und es freut mich wirklich sehr, dass der kleine hübsche Bube den Namen unseres Engels weiterhin tragen wird.
Eli’s kleine Schwester Akane ist nach wie vor weit hinter den anderen Geschwistern. Sie hat heute aber die 2 kg Grenze geknackt was uns selbstverständlich Mut macht weiter mit ihr stark zu sein. Sie frisst und trinkt selbstständig, spielt mit den Grossen und hat von diesen bereits auch schon das Knurren und Bellen gelernt ;-)… sie ist nach wie vor unser kleines Sorgenkind, aber wir sind zuversichtlich, dass aus klein-Akane mal eine stattliche Lady wird.
Wir haben viel gelernt die letzten Tage. Wir haben insbesondere gelernt, was es heisst Züchter zu sein. Was es heisst Verantwortung zu tragen. Was es heisst auch an schlechten Tagen um unsere Schützlinge zu kämpfen. Was es heisst Geld in die Hand zu nehmen, in der Hoffnung die kleinen Seelen zu retten. Was es heisst offen und ehrlich mit einer schwierigen Situation im Zuchtalltag umzugehen. Was es heisst mit einem „non Profit“ aus einem Wurf zu gehen.
Als wir uns für Eli’s Besitzer auf die Suche machten einen Welpen zu finden, war das nicht ganz einfach. Trotz guter Kontakte nach Deutschland konnten wir da leider keinen Wurf empfehlen, welcher zur Zeit blaue Welpen hat. Weshalb war das so? Grad aktuell ist ein Wurf gefallen mit blauen Welpen – Was sind die Gründe, weshalb wir unsere Welpeninteressenten nach Polen schicken? – Ganz einfach, weil wir wissen, dass wir da eine seriöse Zucht unterstützen.
Ich erlaube mir etwas auszuholen. Vor einigen Wochen wurde der Fall Bentley bekannt. Ein wunderschöner Thai Ridgeback Bube, welcher mit 5 Monaten aus einer deutschen „seriösen“ Zucht verkauft wurde. Abgemagert, in schlechtem Zustand. Der Hund wird im Rudel gemobbt, deshalb sei er so mager – so die Züchterin. Der Hund wurde dem Tierarzt vorgestellt und es wurde ein Lebershunt diagnostiziert. Ein angeborener Defekt, welcher immense Tierarztkosten generiert. Die Züchterin – welche sich selber noch hochgepriesen hat „DEN“ Wurf in Europa zu haben – kümmerte sich plötzlich um nichts mehr. Kein Euro floss zur Unterstützung, im Gegenteil – es wurde mit Anwalt gedroht! Genau DAS nenne ich unseriös! Und zu dieser Zucht gäbe es noch so viele Geschichten die uns bekannt sind. Nein, dahin schicke ich sicher keine Welpeninteressenten! Wir haben verantwortungsvolle Interessenten, also schicken wir sie auch zu verantwortungsvollen Züchtern! Und genau das meinte ich mit „was es heisst“ für die Welpen da zu sein. Vor-, während und auch nach der Aufzucht!
Bentley ist mittlerweile übrigens dank einem Spendenaufruf erfolgreich operiert worden und auf dem Weg der Besserung. Und Sie ahnen es wahrscheinlich: Die Züchterin hat sich bis heute nicht nach seinem Gesundheitszustand erkundigt!
Zurück zu unserem Wurf. Die 5 Musketiere entwickeln sich prächtig und haben mittlerweile alle die 4 kg Grenze geknackt. Kleine, freche Riesen. Sie halten mich ganz schön auf Trab und kosten mich die ein oder andere Stunde Schlaf, dennoch machen sie riesig Freude. Bald wagen wir die ersten Schritte ins Freie und bald machen wir unseren ersten Ausflug zum Tierarzt – einfach so, damit wir merken, dass der eigentlich ganz lieb ist. Für die hübsche, schwarze Ridgelessdame (auf dem Bild oben links) suchen wir noch das passende Zuhause, aber das eilt überhaupt nicht. Wir haben immer wieder Besuch und auch schon die ersten Kinder waren zum Knuddeln da. Silvester haben wir voll verpennt 😉
So, jetzt möchtet Ihr sicher noch sehen, wie wir uns entwickelt haben…. bis bald wieder, wenn die nächsten News vom Hause Náam Jai ins Haus flattern 😀